
Umgestaltung Alter Friedhof Oskar von Miller Platz
Umgestaltung Alter Friedhof Oskar von Miller Platz im Mart Holzkirchen
Umgestaltung Alter Friedhof Oskar von Miller Platz im Mart Holzkirchen
Der Friedhof Oskar-von-Miller-Platz verzeichnet seit einiger Zeit einen immer größer werdenden Gräber-Leerstand (derzeit ca. 230 freie Grabstellen). Die Fläche der Friedhofsanlage besteht neben den Gräbern und den gepflasterten Wegen fast ausschließlich aus offenen Kiesflächen. Die Gräber selbst sind in einem sehr gepflegten Zustand, jedoch fehlt es an Sitzgelegenheiten, schattenspendenden großkronige Bäumen und an einer stärkeren Eingrünung insbesondere im Zugangsbereich.
Das Potenzial der freien und freiwerdenden Grabstellen, kann dazu genutzt werden, die bisherige Anlage in ihrer Aufenthaltsqualität aufzuwerten und den Friedhof parkähnlich und zukunftsfähig zu gestalten. Bei der Umgestaltung des alten Friedhofs geht es um die Wiederentdeckung bestehender, aber bisher "exklusiver" Räume - so bleibt ein Friedhof für gewöhnlich Trauernden und Angehörigen vorbehalten. Der neu gewonnene öffentliche Raum soll für die erweiterete Trauerkultur, zur stillen Einkehr, Meditation und zur Besinnung auf das Selbst zur Verfügung stehen.
Der Friedhof soll in einem ausgewiesenen Teil als Begräbnisstätte weiter bestehen bleiben, frei gewordene Bereiche ohne Grabstätten sollen jedoch zu öffentlich nutzbaren Grünanlagen umgestaltet werden. Durch den Einsatz von Elementen wie heimischen Baum- und Heckenpflanzungen, Wildblumenwiesen oder Kräuterbeeten soll die innerörtliche Biodiversität und Habitatvielfalt erhöht werden. Da im gesamten Siedlungsbereich des Gemeindegebietes nur wenige öffentliche Grünflächen zur Verfügung stehen, soll der Friedhof in seiner Funktion als Aufenthaltsort sowie sein Potenzial für positive Effekte auf Stadtklima, Regenwasserrückhalt und Biodiversität gestärkt werden
In der ersten Phase werden die Grundlagen für die Umgestaltung des Friedhofs gelegt. Der Fokus liegt hier auf der Anlage von Grünflächen (Aufläsung Schotterflächen) und der Pflanzung eines neuen Baumbestandes. Längerfristig sollen die freiwerdenden Flächen anhand des Grabbelegungsplanes für eine Friedhofgestaltung genutzt werden, die die Lebenssituation von Menschen in unterschiedlichen emotionalen Zuständen berücksichtigt und ihre Bedürfnisse in den Vordergrund rückt - nicht als Ort für die Toten, sondern als Raum für die Lebenden.
Ein Hauptbestandteil ist die bewusste Gestaltung einer naturnahen Umgebung für das Erleben und Erfahren von Lebensräumen von Pflanzen und Tieren. Es entstehen Räume, die Menschen das Gefühl eines Eingebettetseins in die Natur geben. Diese Räume dienen der mentalen Gesundheit und tragen der Bedeutung der Biodiversität von Friedhöfen Rechnung. Darüber hinaus sollen Flächen/Räume entstehen, die zur freien Verfügung stehen - Mitarbeiter öffentlicher Einrichtungen, Mitglieder von Selbsthilfegruppen, Vereine oder Fachverbände - erhalten hier die Möglichkeit, ihre Wünsche an den Friedhof konkret zu realisieren. Ausstellungen, Musteranlagen oder Installationen - alles, was trauernden Menschen hilft, ist hier möglich und wird wechselnd vorgestellt.
Bestandteile des Projektes:
- Erneuerung Wegeflächen
- Rückbau Versieglung
- Anlegen von Wiesen- und Blühflächen
- Pflanzung von schattenspenden, klimaresistenten Bäumen
- Ersetzen und Ergänzung Möblierung: Sitzgelegenheiten, Mülleimer, Wasserspender
- Aufstellen eines Insektenhotels
- Bekanntmachung der Aufenthaltsflächen für alle Nutzergruppen (Öffentlichkeitsarbeit)